STRAWALDE

„Der kreative Prozess ist abenteuerlich, die Bilder entstehen als Ablagerungen von Erfahrungen, mehr oder weniger verschlüsselt – mir selber erst mal fremd, wie aus einem Spiralnebel heraus. So male ich nicht, was ich weiß, was ich schon kann, sondern was mir noch unbekannt ist.

Ein Bild kristallisiert sich Schicht um Schicht heraus. Zuerst sind da oft große Bewegungsschwünge, Farbbatzen, Gerinnsel. Dabei genießt man vor allem, dass man das mit den Händen, dem ganzen Körper macht. Das Rhythmische, fast Tänzerische bestimmt die ersten Phasen, eine Tonart der Farbklänge schält sich heraus und so weiter. Das Abschmecken bestimmter Farben, die verschiedene Dichte der Pasten und deren Übergänge – das ähnelt dem Kochen einer unbekannten Mahlzeit. Dieser Genuss, wenn man in ein seidiges, opales Weiß einen Hauch Umbra mischt, oder Caputmortuum mit einer Prise Indigo.

Dazu das Phänomen der Stofflichkeit – Malerei ist ja nicht bloß Form, Farbigkeit und Rhythmus. Farbe kann mal wie ein staubiger Sand, mal wie verwitterter Tee oder gleißendes Metall erscheinen. Man hat ja seit frühester Kindheit Millionen von Zauberdingen gespeichert. Im gesamten Malprozess gibt es aber die Phasen der Kontrolle, der Umschichtungen, Übermalungen, der Zweifel und durchaus auch Denkprozesse.“

STRAWALDE 1998 im Gespräch mit Beate Thurow

Strawalde: Der Truffaut vom Prenzlauer Berg

20.02.2012, Handelsblatt-Online

Gar nicht so einfach ist dieser Künstler zu fassen. Jürgen Böttcher, genannt Strawalde, malt, zeichnet, dichtet, filmt und liebt die Frauen. Ein Jahr nach seinem 80. Geburtstag feiert ihn das Lindenau-Museum in Altenburg mit einer großen Retrospektive. ...

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Katalog "Von der Muse doppelt geküsst: Armin Mueller-Stahl & Jürgen Böttcher/STRAWALDE", 2011

Hrsg: Friederike Sehmsdorf, 39 Seiten Erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in Kooperation mit dem KUNST-RAUM Potsdam, Waschhausgalerie: 10,- €

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Katalog "5 Jahre Galerie KUNST-KONTOR in Potsdam - Wieland Förster & STRAWALDE", 2012

Hrsg.: Friederike Sehmsdorf, 16 Seiten: 5,- €

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Bild:
Russisch Brot 2007 (Ausschnitt)