Horst Hussel

„Fast unbekannt in Potsdam, wo er zum ersten Mal bei Friederike Sehmsdorf im KUNST-KONTOR ausstellt, hat er jedoch die Aufmerksamkeit, die diesem Ausnahmekünstler gebührt, bereits früh im europäischen Ausland erfahren.“ So schrieb bereits 2001 die Neue Zürcher Zeitung in einem ganzseitigen Artikel: „Horst Hussel, Jahrgang 1934, war einer der bedeutendsten Buchkünstler der DDR. Neben seinem in den letzten Jahren enorm angewachsenen grafischen Oeuvres schreibt Hussel kleine absurde Texte in der Tradition eines Scheerbart, Schwitters oder Daniil Charms. Er war und ist ein stiller Oppositioneller, der seinen Widerspruch gegen die Prosa der Zeitläufe mittels poetischer Subversion auszudrücken pflegt, ein mecklenburgischer Kosmopolit und Weltbürger der Phantasie“. DIE ZEIT feierte Hussel anläßlich seines 70. Geburtstages als einen „... bedächtigen Oberamtmann des Fantastischen, einer der großen Subtilisten der Gegenwartskunst.“

Im KUNST-KONTOR werden jüngste Arbeiten Hussels seit 2005 u.a. aus den großformatigen Reihen „Köpfe“ und „Burka“ gezeigt und es erweist sich, dass dieser Künstler sich auch im Wandel seines Werkes treu ist. Verjüngt, voller Vitalität erscheinen die Werke der letzten Jahre, in denen sich Hussel die Freiheit nimmt, den Dialog mit „Cobra“ und „Art brut“ aufzunehmen und zu den Ursprüngen seiner eigenen Kunst kommen zu wollen scheint.

Von besonderem Interesse werden die farbenfrohen Aquarelle und Gouachen auf alten Papieren aus dem 18. und 19. Jahrhundert sein, in denen die feinsinnige Ästhetik des Büchermachers Hussels aufscheint.

Bild: Ohne Titel Ausschnitt schwarz/weiß