WIELAND FÖRSTER - PLASTIKEN
STRAWALDE - MALEREI BILD: STRAWALDE, JUGENDSTIL

13. Mai - 8. September 2012

Wir feiern 5 Jahre KUNST-KONTOR in Potsdam

Wieland Förster - Plastiken
& Strawalde - Malerei

Fünf Jahre für eine Kunst-Galerie bedeuten ein erstes Innehalten, Zurückblicken und vor allem: einen geschärften Blick in die Zukunft. „Zukunft braucht Vergangenheit!“ Dieses gilt für die Entwicklung der Kunst im gleichen Maße, wie für alle anderen gesellschaftlichen Prozesse. Mit dieser Ausstellung gibt die Galeristin Friederike Sehmsdorf ein Statement für diese These ab. Zwei Künstler, die ein Oeuvre vorweisen können, welches jeweils ein halbes Jahrhundert umspannt, scheinen die besten Zeugen dafür zu sein. Mit dem in Dresden gebürtigen Bildhauer, Zeichner und Schriftsteller Wieland Förster (Jg.1930) und dem Maler und Dokumentarfilmer Böttcher-STRAWALDE (Jg. 1931), der ebenfalls in Sachsen geboren wurde, haben wir zwei bedeutende deutsche Künstler vor uns, deren Werden und deren Wege schmerzhafte Brüche aufweisen. Sie sind den politischen und sozialen Verhältnissen des 20. Jahrhunderts geschuldet.

Beide Künstler haben ihre ersten künstlerischen Auseinandersetzungen an der traditionsreichen Hochschule für Bildenden Künste in Dresden erfahren. Beide Künstler eint ein Übermaß an Leidenschaft und Konsequenz für die eigenen künstlerischen Visionen und Entwicklungen. Beide Künstler haben in großer Unerbittlichkeit auf das eigene Werk geschaut, immer dem eigenen Anspruch zu genügen. Beide Künstler haben dafür bittere Abwertungen und Einbrüche ihrer Karrieren hinnehmen müssen. Dennoch haben sie sich nach einiger Zeit – gerade weil starke künstlerische Charaktere und menschliche Geradlinigkeit nicht unbemerkt bleiben - durchgesetzt.

Undenkbar sind sowohl die Werke Wieland Försters als auch STRAWALDES ohne die inspirierende Auseinandersetzung mit der klassischen Moderne.

Försters künstlerisches Empfinden ist der menschlichen Figur verpflichtet. Nur an ihr kann er die eigenen und die gesellschaftlichen Dramen und die humanistischen Alternativen – das Dennoch! - formulieren. Diese zu behaupten und die Erkenntnissen der Moderne nicht zu lassen, darin sah er seine ureigenste Aufgabe an. In diesem Sinne kann man auch die verstärkte erneute Hinwendung STRAWALDES zur weiblichen Figur in den letzten zwei Jahrzehnten verstehen. Die vitalen, poetischen und zugleich verletzlichen Gestalten sind zugleich als Hommage an das Leben zu verstehen, als auch an die großen Lehrmeister der Kunstgeschichte.

Nicht zuletzt die enge Beziehung beider Künstler zu Potsdam soll an dieser Stelle erwähnt werden. Försters prominente „Nike“ an der Glienicker Brücke, sein „Opfer“ in der Gedenkstätte in der Lindenstraße gehen auf Initiativen Rudolph Tschäpes, des Potsdamer Astrophysikers und Bürgerrechtlers zurück. Böttcher- STRAWALDES internationale Karriere als Dokumentarfilmer nahm ihren Ausgang an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg, wo er sein zweites Kunststudium 1960 abschloss. Beide Künstler sind der Galerie KUNST-KONTOR seit Jahren eng verbunden.

Beitrag von Kulturradio Brandenburg

Gesendet am 22.05.2012 22:04 - 23:00 Uhr
in der Sendung „Märkische Wandlungen. Kultur in Brandenburg - aktuell“ von Danuta Görnandt

Unter anderem wurde in der Sendung ein Bericht von der Vernissage zur Ausstellung „Wieland Förster & Strawalde“ mit dem Titel „Fünf Jahr Kunstkontor Potsdam“ ausgestrahlt.

Darin kommen die Galeristin Friederike Sehmsdorf und der mittlerweile 82jährige Wieland Förster zu Wort.

Den Beitrag können Sie hier anhören - er dauert 6,5 Minuten (einfach auf Play drücken).